Inkubator

Die Gründerszene fördern, von der Gründerszene profitieren.

Warum Sie diesen Artikel lesen sollten:
Heute mischen Start-ups mit neuen Geschäftsideen ganze Branchen auf. Auch für Mittelständler kann sich die Zusammenarbeit mit Gründer:innen lohnen.

Sie bieten Finanzierung, Know-how und Mentoring: Inkubatoren und Acceleratoren sollen Start-ups mit digitalen Geschäftsmodellen schneller wachsen lassen. Lohnt es sich für Mittelständler, dabei zu sein? Und wenn ja: wie?

„Demo Day“, das war früher etwas mit Fahnen, Megafonen und Sprechchören, wo man zeigte, wogegen man steht. „Demo Day“, das ist heute etwas mit Beamern, Mikrofonen und Pitches, wo man zeigt, wofür man steht. Denn beim Demo Day zeigen Start-ups, was sie gelernt haben – am Ende ihrer Zeit in einem „Accelerator“. Beim ersten Demo Day des Hamburger „Next Media Accelerators“ beispielsweise traten die Gründerteams von Unternehmen wie „Spotgun“, „Spectrm“, „AdTriba“ oder „Nqyer“ auf die Bühne. Dort erläuterten sie, warum die Welt gerade jetzt auf ihr - zugegebenermaßen - merkwürdig klingendes Produkt gewartet hat: auf „Relevant Content Distribution via Messenger“ oder „Data Science powered Attribution Modeling SaaS“.


Start-ups nach Ländern und Regionen.
Startups

Der öffentliche Auftritt ist fast so etwas wie eine zweite Geburt für ein Gründerteam, das gerade seine Druckbetankung im Accelerator hinter sich hat: Entwicklung und Test des Geschäftsmodells, Prototypen, Wettbewerbssituation, Co-Working und Mentoring, Training von öffentlicher Präsenz, Verhandlungen mit Investor:innen und Elevator Pitches.

Vom wackligen Frühstadium zum florierenden Durchstarten.

Aber genau daraus können dann Chancen für andere Unternehmen erwachsen: Durch die harten Trainings lernen die Gründer:innen zum einen, die Bedürfnisse des Marktes einzuschätzen. Zum anderen lernen sie Standards in Sachen Management und Finanzierung kennen – woraus gute Gelegenheiten für Investor:innen und bereits bestehende Unternehmen entstehen, sich an Start-ups und deren Geschäftsideen zu beteiligen. Innovationen jenseits der ausgetretenen Pfade lassen sich oft besser realisieren, wenn man sich auf Partner:innen einlässt, die bereits in der digitalen Welt unterwegs sind. Auch die Sichtbarkeit in der Start-up-Community – Stichwort Kooperationen – oder das frühzeitige Investieren in ein Geschäftsmodell mit möglicherweise großen Erfolgsaussichten motivieren etablierte Unternehmen dazu, sich an Gründerprogrammen zu beteiligen.

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Das Konzept des Accelerators ist genauso wie das des Inkubators im Umfeld der immer breiteren Start-up-Bewegung entstanden. Beide sollen Gründerinnen und Gründern von Unternehmen dabei helfen, sich schnell zu professionalisieren und den Schritt von der Idee zum florierenden Geschäft zu schaffen. Inkubatoren setzen dabei noch einen Tick früher an und arbeiten gezielt mit Einzelpersonen oder Gründerteams, die aus einer Geschäftsidee ein Unternehmen machen wollen, aber nicht wissen, wie sie das anstellen sollen. In Acceleratoren sind eher frisch gegründete Start-ups anzutreffen, die sich in ihrem Markt etablieren und die nächste Entwicklungsschritte gehen wollen.

Viele Großunternehmen fördern bereits Gründerprogramme.

Inkubatoren und Acceleratoren sind vorwiegend in Großstädten sowie rund um Universitäten herum zu finden, und meistens ist zumindest einer der Betreiber eine große Institution oder ein Großunternehmen: Beim „Next Media Accelerator“ sind beispielsweise mehrere Schwergewichte aus der Medienbranche wie Axel Springer und der Spiegel Verlag beteiligt. Viele Branchenriesen betreiben darüber hinaus sehr erfolgreich ihren eigenen Accelerator, wie zum beispiel die AUDI Denkwerkstatt oder das SAP Innovation Center Network.

Ein Accelerator zeigt, wie man es schaffen kann, innovatives Potenzial in kurzer Zeit weiterzuentwickeln, um neue Produkte an den Markt zu bringen.

Unternehmen, die in Acceleratoren oder Inkubatoren aufwuchsen.

Förderprogramme für Gründer:innen sind fester Bestandteil der Digitalwirtschaft. Den Teilnehmer:innen wird dort unter anderem mit Business-Tipps, technologischem Know-how, Büroflächen und wertvollen Kontakten unter die Arme gegriffen. Trotzdem – und wohl auch aufgrund der zunehmenden Konkurrenz – ist der nachhaltige wirtschaftlicher Erfolg für die „Absolventen“ kein Selbstläufer. Klicken Sie sich durch unsere Galerie, um einige Klassenbeste kennenzulernen.

  • Zalando
    Schrei vor Glück! Mit diesem Slogan wurde Zalando im deutschsprachigen Raum weithin bekannt. Entstanden im Kosmos von Rocket, dem Inkubator der Samwer-Brüder, ist aus dem einstigen Star-up längst ein expandierender und börsennotierter Online-Versandhändler geworden.
  • Lea-Sophie Cramer
    In der Startup-Szene ist Lea-Sophie Cramer bestens bekannt. Gemeinsam mit Ihrem Bruder Sebastian Pollok gründete sie 2012 Amorelie, einen Online-Shop, der Sexspielzeug in den Mainstream bugsiert hat. 60 Prozent der Kund:innen sind Frauen. ProSiebenSat1 übernahm im März 2015 75 Prozent der Anteile an Amorelie.
  • blogfoster
    blogfoster ist eine Softwarelösung zur individuellen Monetarisierung und Analyse von Blogs. Alle Bereiche der Webseitenvermarktung, die vormals von spezialisierten Agenturen abgewickelt wurden, können Webseitenbetreiber nun über das intuitiv zu bedienende Interface selbst steuern.
  • ampido
    Das Gründerteam von ampido hat eine App entwickelt, die den nächsten freien Parkplatz in der Umgebung anzeigt. Gleichzeitig bietet die smarte Mobil-Applikation die Möglichkeit, einen privaten Stellplatz oder eine eigene Garageneinfahrt temporär zu vermieten.

Für Mittelständler, die einen Fuß in die Start-up-Szene hineinbekommen wollen, hat Schönenberger drei interessante Vorschläge: Lohnen könne sich erstens die Kooperation mit einer Hochschule vor Ort. Praktisch an jeder Hochschule gibt es Programme oder Institutionen, die Existenzgründungen aus der Forschung heraus unterstützen. Sich als Unternehmen aus der Region daran zu beteiligen, kann hilfreich sein, um Zugang zu neuen Geschäftsideen und Talenten zu bekommen.

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